Lästiges Kribbeln
Wenn der Zucker auf die Nerven geht
Das alles kann darauf hinweisen, dass die Zuckerkrankheit den Nerven zusetzt. Wie es dazu kommt, erklärt der Diabetologe Professor Burkhard Herrmann: "Meistens führt ein schlecht eingestellter Blutzucker über kurz oder lang zu einer Neuropathie. Nerven haben wie Stromkabel eine Isolierung - und diese Isolierung wird durch den erhöhten Blutzucker angegriffen. Fehlt es dem Körper darüber hinaus an Vitamin B1, werden diese schädlichen Wirkungen verstärkt."
Soweit die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht: Jeder Diabetiker kann aktiv der Nervenerkrankung entgegenwirken, indem er seinem Körper viel Vitamin B1 zur Verfügung stellt. In ausreichend hoher Menge schützt das Vitamin die Nerven und Blutgefäße vor den schädlichen Auswirkungen des erhöhten Blutzuckers.
Über die Nahrung alleine schafft man es allerdings meist nicht, eine entsprechend große Vitamin-B1-Menge aufzunehmen. Professor Herrmann empfiehlt Patienten daher Benfotiamin-Präparate (zum Beispiel milgamma protekt), die es rezeptfrei in der Apotheke gibt. Benfotiamin ist eine fettlösliche Vorstufe von Vitamin B1, die vom Körper wesentlich besser aufgenommen wird als herkömmliches Vitamin B1.
Rechtzeitig mit der Behandlung beginnen
"Benfotiamin hat sich insbesondere in den Frühphasen einer Neuropathie bewährt - aber auch zur Regeneration von bereits bestehenden Nervenschäden", weiß Herrmann. Der gut verträgliche Wirkstoff lindert Missempfindungen wie Kribbeln, Brennen, Schmerzen oder Taubheit. Wichtig sei vor allem eine möglichst frühzeitige und länger anhaltende Einnahme. Je eher die Missempfindungen behandelt werden, umso höher sind die Chancen, schwere Schäden wie zum Beispiel einen diabetischen Fuß zu verhindern.
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